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FASST-Modul (2,4GHz) an herkömmlichen Sendern, Teil 1

Royal Evo using T6 transmitter

Ein simples Interface mit Timerbaustein 555

Ich habe das 2,4-GHz-Modul aus dem Futaba-Sender T6EXP über die LS-Buchse an meine Multiplex Royal Evo 12 angeschlossen. Das Modul überträgt sieben Kanäle. Es arbeitet problemlos und völlig transparent als HF-Modul der Evo.

Mittlerweile habe ich noch einen zweiten Adapter zum Anschluss an die Multiplex Cockpit SX entwickelt und dafür einen Mikrocontroller eingesetzt. Auch für die Evo verwende ich inzwischen einen Adapter mit Mikrocontroller. Siehe 'FASST-Modul (2,4GHz) an herkömmlichen Sendern, Teil 2'.

Diese Modifikation möchte ich nicht anpreisen, sondern nur berichten, was ich gemacht habe und warum. Wegen des Sicherheitsrisikos, das ein Senderausfall bedeutet, sollte der Adapter nur von Leuten gebaut und eingesetzt werden, die sich mit Elektronik auskennen. Wer das macht, tut es auf eigene Gefahr.

Ich habe mich weitgehend auf Informationen gestützt, die Rudy Fiala herausgefunden hat. Er hat auch auf die Tatsache hingewiesen, dass der Futaba R606FS eigentlich ein 7-Kanal-Empfänger ist - es fehlt nur eine Verbindung.

Drei Schritte waren nötig, um die Evo mit FASST auszurüsten und eine störungssichere 7-Kanal-Verbindung auf 2,4GHz mit dem R606FS herzustellen:

Erstens, der Empfänger: Ich habe den kleinen 220-Ohm-Widerstand ergänzt, der am Steckverbinder für den siebenten Kanal fehlt. Siehe Bild. Wer mit sechs Kanälen auskommt, kann den R606 unverändert benutzen. Das HF-Modul arbeitet ebenso gut mit dem R607, der den Widerstand schon ab Werk enthält, sowie dessen Nachfolger R617.

Zweitens, das HF-Modul: Es sitzt als Piggy-Pack auf einer etwas größeren Platine, welche außerdem die Zustands-LEDs, den LS-Anschluss und einen 5-Volt-Spannungsregler trägt. Wenn du die Platine umdrehst und auf die Lötseite blickst, siehst du vier Kabel, die zur linken Seite der Platine führen, und drei an der rechten Seite. Die vier linken Kabel gehen nur zum LS-Anschluss, sie können entfernt werden. Die drei rechten Kabel führen Masse, Batterie-Plus und das PPM-Signal von der Hauptplatine des T6. Das Signalpaket besteht aus einem üblichem PPM-Format mit einer Zykluszeit von 22,5ms, einer Amplitude von 3,3V und Startimpulsen auf High-Pegel. Das HF-Modul kann an praktisch jedes PPM-Signal mit bis zu acht Kanälen adaptiert werden. Als Adapter eignet sich ein solcher Impulsformer:

T6 adapter circuit

Drittens, der Anschluss an die LS-Buchse der Evo: Pin4 führt das PPM-Signal mit Startimpulsen auf Low und einer Amplitude, die der Akkuspannung entspricht. Die Versorgungsspannung liegt an Pin2 der LS-Buchse. Masse liegt auf Pin3. Im Stecker muss man eine Brücke zwischen die Pins 3 und 5 legen; dadurch wird das eingebaute HF-Modul der Evo abgeschaltet und das PPM-Signal auf Pin4 herausgeführt.

Die Adapter-Schaltung ist an diversen Sendern ausprobiert worden (so etwa MPX 3030, 4000, Graupner MC-22). Das Eingangssignal (PPM signal in) ist der PPM-Datenstrom, der am LS-Anschluss verfügbar ist. Die Polarität des Signals spielt keine Rolle, die Amplitude sollte wenigstens 3V betragen. Die Versorgungsspannung (ca. 7V ... 10V) kann gleichfalls vom LS-Anschluss bezogen werden; sie wird an die Trägerplatine des HF-Moduls durchgereicht, auf der sich der 5V-Regler befindet. Ist der Schalter "Power down" offen, läuft das HF-Modul im Low-Power-Modus zwecks Reichweitentest. Diesen Modus darf man im normalen Betrieb nicht verwenden.

Der Adapter formt einen PPM-Datenstrom mit positiven Startimpulsen, wie das FASST-Sendemodul ihn benötigt. Unterschiedliche Längen der Startimpulse schalten das Sendemodul in verschiedene Modi. Im T6EXP variieren nur die Längen der ersten beiden Startimpulse, aber es macht offenbar keinen Unterschied, wenn alle Impulslängen in gleicher Weise verändert werden. Dieses sind die Impulslängen und dazugehörigen Modi, wie von Stephan im RCLine-Forum veröffentlicht:

400 Mikrosekunden: Regulärer Betrieb ohne Failsafe
420 Mikrosekunden: Regulärer Betrieb mit Failsafe auf Kanal 3; die Failsafe-Position wird auf Kanal 8 übermittelt.
440 Mikrosekunden: Power-down-Modus zum Reichweitentest.

Die Adapterschaltung muss bei der ersten Inbetriebnahme getrimmt werden. Bei geöffnetem Schalter stelle ich den Trimmer so ein, dass das HF-Modul in den Power-down-Modus geht (grüne LED an, rote LED blinkend). Dann wird es durch Schließen des Schalters in den regulären Betrieb inklusive Failsafe versetzt (grüne LED an, rote LED aus). Auf der Evo benutze ich Kanal 3 als Motorkanal, weil die FASST-Empfänger R606, R607 und R617 nur für diesen Kanal die Failsafe-Funktion bieten. Die Failsafe-Position "Motor aus" wird auf Kanal 8 übertragen. Ich habe dazu am Sender einen Festwert von -100% auf Kanal 8 eingestellt. Bei dem im zweiten Teil vorgestellten Adapter auf Mikroprozessorbasis ist diese Einstellung nicht nötig, weil der Adapter selbst das Failsafe-Signal erzeugt.

'FASST-Modul (2,4GHz) an herkömmlichen Sendern, Teil 2: Ein Interface mit Mikrocontroller'.